Früher Entenfanganlage, heute ein beliebtes Ausflugsziel
Die Vogelkoje auf Amrum war früher eine Fanganlage für ziehende Wildenten. Heute ist die Vogelkoje ein viel besuchtes Ausflugsziel mit
einem Kiosk, Sitzbänken, einem Kinderspielplatz und einem Damwild-Gehege. Die historische Entenfanganlage ist frei zugänglich, der Kiosk war in den vorangegangenen Jahren ab Mai von Donnerstag bis Sonntag von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet. Die Vogelkoje ist mit dem Fahrrad von Nebel oder Norddorf auf schönen Waldwegen erreichbar. An der Verbindungsstraße zwischen Nebel und Norddorf gibt es eine Bedarfshaltestelle für den Inselbus. Von dort führt ein beschilderter Verbindungsweg durch den Wald zur Vogelkoje. 2011 wurde an der Vogelkoje ein neuer Bohlenweg angelegt und der Naturerlebnisraum Meeram Vogelkoje eingeweiht.
Vorplatz zur Vogelkoje mit Kinderspielplatz, Sitzbänken und einem Servicepavillon mit Toiletten und einem Kiosk für den Aufenthalt. (Foto: Andreas Dölz)
Wegbeschreibung zum Ausflugsziel Vogelkoje
Mit dem Bus (Busfahrplan auf der Insel Amrum) bis zur Bedarfshaltestelle Vogelkoje/Klööwenhuuch zwischen den Haltestellen Westerheide bei Nebel und Sturmmöve (von Wittdün kommend) und Aussichtsdüne Norddorf und Westerheide (von der Endhaltestelle Norddorf kommend). Dann weiter zu Fuß der Beschilderung folgend ca. 1 km durch den Wald bis zur Vogelkoje.
Mit dem Fahrrad von Norddorf durch den Wald bis zum Fahrradabstellplatz an der Vogelkoje (vgl. Kartenausschnitt).
Zu Fuß von Nebel-Westerheide, vom südlichen Ortsausgang von Norddorf, von der Bedarfshaltestelle Vogelkoje/Klööwenhuuch oder vom Quermarkenfeuer aus über den Bohlenweg am Archäologischen Areal vorbei (vgl. Kartenausschnitt).
GPS-Koordinaten des Ausflugsziels Vogelkoje (Google Maps):
54° 39' 50.4" Nord 8° 19' 34.6" Ost
Ausschnitt der SI-Inselkarte Amrum mit der Vogelkoje und der Bedarfshaltestelle Vogelkoje/Klööwenhuuch zwischen den Haltestellen Nebel-Westerheide und Sturmmöve in Norddorf (von Wittdün kommend).(Kartenausschnitt der SI-Insellarte Amrum mit freundlicher Genehmigung des SI-Verlags.)
Die Vogelkoje: Sehenswerte Anlage mit der historischen Fangeinrichtung und dem Kojenteich
Ausflugsziel Vogelkoje
auf Amrum: Kinderspielplatz vor dem Eingangsbereich zur Vogelkoje (Foto: Andreas Dölz)
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Der 2014 neu gestaltete Eingangsbereich zur Vogelkoje (Foto: Andreas Dölz)
Ein Blick in das Haus des Kojenmanns lohnt sich
Im Eingangsbereich zur Vogelkoje steht das Haus des Kojenmanns. Für die Vogelkoje zuständig war der Kojenmann. Füher war in dem Haus der Kiosk untergebracht. Nach der Neugestaltung der Anlage und dem Bau des Servicepavillons ist seit 2014 im Innern des Hauses der ursprüngliche Zustand nachempfunden. Zu den Aufgaben des Kojenmanns gehörten die Instandhaltung der Vogelkoje, die Vorbereitung des Fangs und die Fütterung der Lockenten. In der Fangsaison musste er täglich die zugeflogenen Enten in die Reusen scheuchen, die Reusen leeren, die gefangenen Enten zählen, die toten Enten an die Anteilseigner der Vogelkoje abliefern und die Einnahmen und Ausgaben der Vogelkoje abrechnen (Ausführliche Beschreibung der Fanganlage und des Fangs der Wildenten).
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Das Haus des Kojenmanns im Eingangsbereich zur Vogelkoje (Foto: Andreas Dölz)
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Einrichtung im Haus des Kojenmanns im Eingangsbereich zur Vogelkoje (Foto: Andreas Dölz)
Wie lange wurden früher in der Vogelkoje Wildenten gefangen?
Um Wildenten fangen zu können, wurden Vogelkojen als Fanganlagen zuerst in Holland gebaut. Auf Amrum entschloss sich eine Interessengemeinschaft 1866 zum Bau einer Vogelkoje. Von 1866 bis 1935 wurden auf Amrum rund 420 000 Enten gefangen, in einem erfolgreichen Jahr über 10.000 Wildenten, davon waren 90% Spießenten (Ausführliche Beschreibung der Fanganlage und des Fangs der Wildenten). In Nebel auf Amrum entstand 1896 eine Konservenfabrik zur Verarbeitung der Enten. Die in Konservendosen eingemachten Wildenten wurden an die damals entstehenden Touristenhotels verkauft oder versandt. Anfang der 1930er Jahre ging die Zahl der Enten im Wattenmeer massiv zurück und die Amrumer Konservenfabrik wurde geschlossen. Die Fänge an Enten lohnten sich nicht mehr und der Betrieb der Vogelkoje wurde 1936 eingestellt. 1952 übernahmen die Gemeinden Nebel und Norddorf die Vogelkoje mit dem Ziel, sie als Anschauungsobjekt auszugestalten. 2011 wurde an der Vogelkoje ein neuer Bohlenweg angelegt und der Naturerlebnisraum Meeram Vogelkoje eingeweiht.
Die Vogelkoje: Historische Fangeinrichtung und Kojenteich
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Die historische Fangeinrichtung für die Wildenten (Foto: Andreas Dölz)
Vom Eingangsbereich führt ein Bohlenweg entlang der historischen Fangeinrichtung zum Kojenteich.
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Bohlenweg entlang des Kojenteichs und Treppe hinunter zur Aussichtsplattform (Foto: Andreas Dölz)
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Der von Bäumen umgebene Süßwasserteich der Vogelkoje (der "Kojenteich") zum Anlocken der Wildenten (Foto: Andreas Dölz)
Wie kommt das Wasser in die Vogelkoje?
Wie auf einem der aufgestellten Schilder mit Erläuterungen zu lesen ist, sind für die Dünen auf Amrum kleine temporäre Dünenseen typisch. Die im Sommer austrocknenden Gewässer beherbergen häufig kleine Dünenmoore mit einer Vielzahl seltener Pflanzen. Dank einer besonderen Bodenschicht (Geschiebemergel) kann sich an der Vogelkoje das ganze Jahr Wasser halten. Bei der Vogelkoje wurde eine bestehende Senke erweitert und mit einem Damm versehen. Zusätzlich wurde aus den umliegenden Dünentälern mit einem Grabensystem Wasser in die Vogelkoje geleitet. Die Wasserversorgung war aber oft unregelmäßig, so dass man zeitweise mit einer windkraftbetriebenen Pumpe nach geholfen hat. Heute sind vier der fünf Zuflüsse ausgetrocknet und die Wasserstände in der Vogelkoje sind deutlich gesunken.
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Eine weitere von insgesamt 4 "Fangpfeifen", die je nach Windrichtung für den Entenfang genutzt wurden. (Foto: Andreas Dölz)
Das Kojenwäldchen rund um den Kojenteich hat sich im Laufe der Jahre immer weiter ausgebreitet. Inzwischen sind die angrenzenden Wasserzuflüsse und feuchten Dünentäler mit Birken bestanden, die in den Sommermonaten das Wasser verbrauchen, bevor es in die Vogelkoje fliesst. In den Wintermonaten steht in weiten Teilen des Kojenwaldes Wasser, an den besonders feuchten Stellen haben sich Erlen angesiedelt und ein Bruchwald ist entstanden.
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Das freifliegende Geflügel an der Vogelkoje kann von den Besuchern gefüttert werden (Foto: Andreas Dölz)
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Damwildgehege neben dem Kojenwäldchen: Futter für die Tiere wird am Servicepavillon verkauft. (Foto: Andreas Dölz)
Ausflugsziel Vogelkoje auf Amrum: Das Füttern des Damwilds in dem Damwildgehege ist bei Kindern sehr beliebt. (Foto: Andreas Dölz)
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